Was bedeutet das Wort „Star“?
- Das Wort „Star“ kommt aus dem Mittelalter. Es bedeutete damals „starr“ und hat nichts mit der Vogelart zu tun. Der Begriff „Star“ für die Augenkrankheit leitet sich vielmehr von dem „starren Blick“ ab, den völlig erblindete Patienten haben.
Was ist der graue Star?
- Der graue Star, auch Katarakt genannt, ist eine Eintrübung der ursprünglich klaren Augenlinse. Die Linse des Auges hat die gleiche Funktion wie die Linse des Fotoapparates: Sie soll im Auge ein scharfes Bild erzeugen. Wird die Linse trüb, verliert das gesehene Bild zunehmend an Schärfe. Patienten die am grauen Star leiden, haben deshalb das Gefühl, alles durch einen Schleier zu sehen, der immer dichter wird. Ihre Umgebung erscheint grau in grau.
- Viele Patienten bemerken auch, dass sie nachts beim Autofahren viel stärker geblendet sind als früher, plötzlich lichtempfindlicher oder kurzsichtiger sind. Wer solche Symptome an sich feststellt, sollte seine Augen untersuchen lassen. Denn eine Linsentrübung kann die Sehschärfe drastisch vermindern.
- Obwohl der graue Star prinzipiell in jedem Lebensalter auftreten kann, ist er meist eine Folge des ganz normalen Alterungsprozesses der Linse. Im Alter von 65 Jahren wird bei fast jedem Menschen eine Linseneintrübung festgestellt. Warum sich die Linse im Lauf von Jahren oder Jahrzehnten eintrübt, ist aber noch nicht vollständig geklärt. Augentropfen oder Tabletten helfen beim grauen Star nicht.
- Der einzige Weg, die Augenkrankheit zu behandeln, ist eine Operation. Beim Eingriff wird die trübe Linse durch eine Kunstlinse ausgetauscht. Dieser Eingriff zählt heute zu den häufigsten Operationen überhaupt und ist entsprechend sicher.
Was ist der grüne Star?
- Der grüne Star, auch Glaukom, ist eine Augenerkrankung, bei der zunehmend der Sehnerv zerstört wird. Wichtige Risikofaktoren sind eine familiäre Belastung, ein erhöhter Augeninnendruck, Durchblutungsstörungen wie Diabetes und Bluthochdruck, die Einnahme von bestimmten Medikamenten (z.B. Cortison) und lokale Faktoren am Auge.
- Durch die Zerstörung des Sehnervs kommt es zu zunehmenden Gesichtsfeldausfällen, zuerst peripher ,dann auch im Zentrum. Bei gewissen Formen der Erkrankung bemerken die Patienten in der Dunkelheit Ringe oder Höfe um Lichtquellen.
- Das Glaukom bleibt lange unbemerkt und entwickelt sich schleichend. Bis man die Sehstörungen selbst wahrnimmt, ist die Erkrankung schon weit fortgeschritten. Die Sehrstörung kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.
- Entscheidend ist deshalb die Früherkennung. Je früher das Glaukom festgestellt wird, desto größer ist die Chance, die Sehleistung zu erhalten.
- Zur Behandlung verordnen Augenärzte Augentropfen oder Tabletten. Helfen diese nicht (mehr), wird der Arzt eine Laserbehandlung oder eine Operation vorschlagen. Bei der Operation wird der Abfluss des Augenkammerwassers erleichtert und so der Druck gesenkt.
Wer sollte sich untersuchen lassen?
- Ein Glaukom kann grundsätzlich jeder Mensch bekommen. Dennoch haben bestimmte Personen ein höheres Risiko, ein Glaukom zu entwickeln.
- Folgende Faktoren erhöhen das Risiko für ein Glaukom:
- Höheres Alter
- Glaukom in der Familie
- Chronische Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck, die mit Durchblutungsstörungen einhergehen
- Starke Kurzsichtigkeit
- Langzeitbehandlungen mit Kortison
Wie wichtig sind Früherkennung und Behandlung?
- Ab einem Alter von 40 Jahren sind regelmäßige Untersuchungen beim Augenarzt empfehlenswert. Er kann die Erkrankung frühzeitig feststellen. Der Augenarzt untersucht den Sehnerv am Augenhintergrund, misst den Augeninnendruck und kann im Verdachtsfall auch überprüfen, ob der Patient bereits beginnende Gesichtsfeldausfälle hat.
- Stellt der Arzt ein Glaukom fest, wird er zunächst versuchen, mit Medikamenten (in der Regel Augentropfen) den Augeninnendruck zu senken. Regelmäßig angewendet können sie ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung verhindern. Reicht die Wirkung der Augentropfen nicht aus, um den Innendruck zu senken, muss über eine operative Therapie nachgedacht werden.