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Verstecktes Schielen – die häufigste Form des Schielens kurz vorgestellt

Verstecktes Schielen – die häufigste Form des Schielens kurz vorgestellt

Schielen ist eine offensichtliche Angelegenheit: Entweder man schielt oder nicht. So zumindest die allgemeine Meinung. Dabei gibt es eine Form des Schielens, die nicht auf den ersten Blick sichtbar ist. Das sogenannte versteckte Schielen betrifft einen Grossteil der Schweizer. Doch die meisten bemerken die Fehlstellung des Auges nicht, da sie keine Beschwerden haben. Was verstecktes Schielen ist, welche Beschwerden auftreten können und ab wann du zum Augenarzt gehen solltest, erfährst du in diesem Artikel.

Was ist verstecktes Schielen?

Verstecktes Schielen, auch latentes Schielen oder Heterophorie genannt, ist eine der häufigsten Formen des Strabismus (Schielen). Es wird verstecktes Schielen genannt, da es nur sichtbar ist, wenn der Ruhezustand des Auges beendet wird. Es tritt beispielsweise bei Ermüdung oder nach Alkoholkonsum auf.

Das sogenannte binokulare Sehen ermöglicht das räumliche Sehen. Dabei nimmt jedes Auge einen Gegenstand aus einer anderen Entfernung wahr. Auf der Netzhaut der beiden Augen kommt also nicht dasselbe Bild an. Erst durch die binokulare Fusion, die neuronale Interpretation und Verrechnung der Seheindrücke, entsteht das endgültige Bild. Beim Schielen haben die beiden Augen keinen einheitlichen Fixierpunkt. Dadurch wird die binokulare Fusion erschwert oder sogar verhindert.

Wie häufig tritt verstecktes Schielen auf?

Etwa 70 Prozent der Menschen leiden unter verstecktem Schielen. Dabei ist eine Exophorie (nach aussen gerichtetes Schielen) häufiger als eine Esophorie (nach innen gerichtetes Schielen). Vertikalphorien (nach oben oder unten gerichtetes Schielen) treten selten auf. Ein Grossteil der Betroffenen hat keine Beschwerden, da die Augen das Mikroschielen ausgleichen. Heterophorie tritt vor allem bei Kindern auf. Häufiges Stolpern, Kopfschmerzen und Probleme beim Lesen können Anzeichen für eine Winkelfehlsichtigkeit sein.

Welche Ursachen hat verstecktes Schielen?

Die Augenheilkunde unterscheidet zwischen:

  • statische Heterophorie (muskuläre Ursachen)
  • akkommodative Heterophorie (zum Beispiel durch falsch korrigierte Fehlsichtigkeit)
  • neurogene Heterophorie (gestörte Weiterleitung oder Verarbeitung der Sehimpulse)

Die häufigsten Ursachen für verstecktes Schielen sind muskulärer Natur. In deinem Körper ist nicht alles symmetrisch. Das betrifft auch die Augenmuskeln. Die Augenmuskeln bewegen deine Augen, wenn du beispielsweise liest. Durch anatomische Unterschiede entsteht eine leichte Fehlstellung eines oder beider Augen, die im Alltag jedoch ausgeglichen wird. Ist beispielsweise der gerade äussere Augenmuskel (Musculus rectus lateralis) stärker oder kürzer als sein Gegenspieler, wird das Auge nach aussen gedreht. Das nennt man in der Augenheilkunde eine Exophorie.

Im Normalfall sendet das Gehirn in diesem Fall solange Korrekturbefehle an das Auge, bis das Mikroschielen ausgeglichen ist. Durch Stress, Alkoholkonsum, Müdigkeit oder psychische Belastungen kann es jedoch dazu kommen, dass das versteckte Schielen sichtbar wird. Die muskulären Unterschiede werden dann nicht mehr von den Augen ausgeglichen.

Welche Symptome treten bei verstecktem Schielen auf?

Aufgrund der unterschiedlich ausgeprägten Augenmuskeln können asthenopische Beschwerden auftreten. Dabei handelt es sich um Anstrengungsbeschwerden, die durch den Ausgleichsversuch der Augen hervorgerufen werden. Das Beschwerdebild ist vielseitig. Zu den häufigsten asthenopischen Symptomen zählen:

  • Kopfschmerzen
  • Migräne
  • Lidschwere
  • Müdigkeit
  • Unwohlsein
  • Schwindel
  • Lichtempfindlichkeit

Symptome, die auftreten, wenn die binokulare Fusion beeinträchtigt ist, sind:

  • unscharfes Sehen wie bei einer Sehschwäche
  • Probleme beim Lesen
  • Einschränkungen beim räumlichen Sehen
  • Doppelbilder (Diplopie)
  • zeitweise sichtbarer Strabismus

Gibt es einen Zusammenhang zwischen verstecktem Schielen und Krankheiten des Auges?

Verstecktes Schielen wird häufig von Eltern bei ihren Kindern beobachtet. Die Angst um die Augengesundheit ist gross und auch berechtigt: Tatsächlich raten Augenärzte dazu, jedes Schielen eines Kindes ärztlich abklären zu lassen.

So gibt es beispielsweise einen Zusammenhang zwischen verstecktem Schielen und einer Amblyopie. Die Amblyopie zählt zu den nicht organisch bedingten Krankheiten des Auges. Sie wird auch Schwachsichtigkeit genannt. Obwohl beide Augen anatomisch gesund sind, kommt es zu einer starken Abweichung in der Sehleistung beider Augen. Der Grund dafür ist, dass das Gehirn die Information des schielenden Auges regelrecht ausblendet. Dadurch verkümmert die Sehleistung des Auges. Etwa 90 Prozent der Schielkinder entwickeln eine einseitige Amblyopie. Damit sich keine Amblyopie entwickelt, sollte nicht nur sichtbarer Strabismus augenärztlich abgeklärt werden. Auch ohne sichtbare Symptome sollten regelmässige augenärztliche Vorsorgeuntersuchungen erfolgen, um einen Mikrostrabismus auszuschliessen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Wie alle Krankheiten, muss eine Winkelfehlsichtigkeit diagnostiziert werden. Für die Diagnose wird ein Uncover-/Aufdeck-Test durchgeführt. Dabei wird ein Auge abgedeckt, damit das Auge in seine Ruhestellung geht. Sollte eine Schielstellung vorliegen, führt das Auge eine Korrektionsbewegung aus, sobald es aufgedeckt wird. Liegen asthenopische Beschwerden vor, wird das versteckte Schielen korrigiert. Die gängigsten Behandlungsmöglichkeiten sind:

  1. Prismen: Korrektionsmöglichkeit durch eine Brille, bei der die Lichtstrahlen so abgelenkt werden, dass das Auge trotz Schielstellung alles scharf erkennt. Die Prismen können entweder als Folie auf das Brillenglas geklebt oder direkt bei der Fertigung des Glases berücksichtigt werden.
  2. Okklusion: Bei dieser Behandlungsmethode wird das gesunde Auge abgeklebt oder das Brillenglas mattiert. Somit wird das gesunde Auge vom Seheindruck ausgeschlossen. Das schielende Auge wird dadurch mehr gefordert, was die Augenmuskeln trainiert und einer Amblyopie vorbeugt.

Sollten die Augen bei latentem Strabismus operiert werden?

Beim latenten Schielen ist eine Schieloperation nur selten notwendig. Bei diesem Eingriff werden die Augenmuskeln zurückgelagert oder gestrafft, um den Schielwinkel auszugleichen. Das Auge muss für die Operation nicht aufgeschnitten werden. Durch eine Öffnung in der Bindehaut werden die Augenmuskeln am Auge verlagert. Die risikoarme Operation wird vor allem bei Kindern im Vorschulalter durchgeführt.

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