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Epiretinale Fibroplasie: Definition, Diagnose und Behandlung

Epiretinale Fibroplasie: Definition, Diagnose und Behandlung

Die Augen sind im Alltag eines der wichtigsten Sinnesorgane. Sie sind dazu da, die Umwelt wahrzunehmen, Gefahren rechtzeitig zu erkennen und kreativ tätig zu werden. Durch das Sehen wird dir der Alltag oft erleichtert. Du kannst Dinge anhand ihrer Form und Farbe beschreiben, du kannst Karten lesen oder Situationen besser einschätzen. Umso wichtiger ist es zu handeln, wenn die Sehkraft geringer wird. Eine weitverbreitete Erkrankung der Augen ist die epiretinale Fibroplasie. Diese bezieht sich auf das Innere des Auges und muss in den meisten Fällen behandelt werden. Ein umfassender Überblick ist daher wichtig.

Was ist eine epiretinale Fibroplasie?

Die epiretinale Fibroplasie ist eine Häutchenbildung auf der Makula. Die Makula ist dabei eine Membran an der Netzhaut, die sich primär um die Sehschärfe kümmert. Bei einer epiretinalen Fibroplasie wird durch die Häutchenbildung die Netzhaut verzogen. Vergleichen kannst du dieses Verziehen mit Falten wie in einem Leintuch. Die Ursachen für diese Erkrankung sind unterschiedlich:

  1. Sie kann primär nach einer vorausgegangenen Augenkrankheit entstehen. Oft passiert dies altersbedingt durch eine Störung bei der Abhebung des Glaskörpers. Dieser Vorgang wird Glaskörperabhebung genannt.
  2. Auf sekundärer Basis nach Eingriffen am Auge, dazu gehört auch das Augenlasern, kann es ebenfalls zu dieser Erkrankung kommen.

Was ist eine epiretinale Gliose?

Bei der Gliose verformt sich der gesamte Glaskörper des Auges, wodurch die Makula mit einem sich bildenden Häutchen versehen wird. Diese Krankheit entsteht in der Regel erst bei Patienten über 50 Jahren. Die entstandene Membran durch das Häutchen reduziert das Sehvermögen und es kann zu Kurzsichtigkeit oder zur starken Abnahme der Sehfähigkeit kommen.

Welche Symptome gibt es bei einer epiretinalen Fibroplasie?

Erste Symptome bei einer epiretinalen Fibroplasie nimmst du beim Lesen wahr, weil die Linien der Buchstaben verzerrt werden. Zudem kann es sein, dass du in der Mitte deines Blickfeldes einen schwarzen Fleck, also nicht deine Umgebung, siehst. In einigen Fällen sind die Symptome jedoch auch kaum merklich und werden oft mit einer Weitsichtigkeit gleichgesetzt. Dabei kann es sich unter anderem um verschwommenes Sehen handeln.

Wo befindet sich die Makula und welche Funktion hat sie?

Die Makula, auch gelber Fleck genannt, ist ein Bereich im hinteren zentralen Teil der Netzhaut des Auges. Durch diese verläuft die Sehachse, sodass sie zentral für die Sehfähigkeit gebraucht wird. Die Funktion dieses Teils des Körpers ist vor allem dazu da, dass du Objekte scharf sehen und fokussieren kannst. Das entspricht dem zentralen Gesichtsfeld, das durch die Schädigung der Makula fortschreitend verringert wird – deine Sehkraft schwindet.

Was passiert mit der Netzhaut bei einer epiretinalen Fibroplasie?

Die Netzhaut deines Auges beziehungsweise deiner Augen wird durch die Bildung des Häutchens an der Makula verformt. Es gibt dabei unterschiedliche Formen der Entwicklung.

  • Schichtforamen: Für ein Schichtforamen muss noch keine Gliose stattgefunden haben. Es handelt sich dabei eher um einen Defekt der Makula an der Netzhaut. Dadurch schreitet die eigentliche Erkrankung langsam voran.
  • Pseudoforamen: Durch die Verformung der Netzhaut entsteht bei diesem Krankheitsbild eine lochartige Form. Entsprechend verändert sich die Substanz der Netzhaut, sie wird jedoch nicht verdünnt. Daher trägt diese Erkrankung auch den Namen „Pseudo".
  • Durchgreifendes Makulaforamen: Diese Krankheit ist mit einer Netzhautablösung zu vergleichen. Der Glaskörper zieht durch das entstandene Häutchen an der Makula, sodass das Gewebe zwischen dem Glaskörper und der Makula reisst. Diese Art schreitet sehr schnell fort, sodass du sie an einer schnellen Abnahme der Sehschärfe erkennst.

Wann kommt es bei einer epiretinalen Fibroplasie zur Operation?

Im Normalfall kann keine Art der epiretinalen Fibroplasie alleine abheilen. Eine Operation ist spätestens dann sinnvoll und angebracht, wenn du als betroffene Person im Alltag durch fehlende Sehschärfe stark eingeschränkt bist. Hast du jedoch nur wenige Symptome oder Schmerzen, wird der Krankheitsverlauf erst einmal beobachtet, bevor eine Operation infrage kommt. Generell orientieren sich Ärzte daran, erst zu operieren, wenn die Sehstärke auf unter 40 Prozent fällt. Das kann jedoch von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Die Operation selbst erfolgt meist in Vollnarkose auf stationärer Ebene oder ambulant mit einer lokalen Betäubung.

Welche Folgen hat eine epiretinale Fibroplasie für das Auge?

Wird eine epiretinale Fibroplasie durch eine Operation behandelt, werden die Verzerrungen, die durch die Krankheit entstehen, gemindert beziehungsweise verbessert. Inwieweit sich die Sehschärfe bessern kann, ist je nach Art der Fibroplasie und individuellen Eigenschaften unterschiedlich. Bei einer epiretinalen Fibroplasie liegt die Prognose bei einem Zugewinn der Sehkraft bei der Hälfte der bereits verlorenen. Wenn du dementsprechend 30 Prozent an Sehkraft verloren hast, können durch die Operation wieder 15 Prozent hinzugewonnen werden. Sowohl bei den Schichtforamen als auch bei den Makulaforamen lässt sich keine genaue Prognose stellen. Es geht hier eher darum, eine fortschreitende Verschlechterung zu minimieren. Bleibt eine epiretinale Fibroplasie unbehandelt, wirst du mit der Zeit stetig an Sehkraft verlieren. Deine Wahrnehmung wird verzerrt sein, sodass dir das Lesen und Erkennen von Symbolen und Buchstaben dadurch erschwert wird.

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