Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Augenärzte in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Gerstenkorn Auge: alles über die bakterielle Infektion

Gerstenkorn Auge: alles über die bakterielle Infektion

Das Gerstenkorn, in der Fachsprache Hordeolum und in der Schweiz oft Urseli genannt, ist schmerzhaft und unangenehm. Was als leichte Schwellung und Eiterknötchen am Augenlid anfängt, wird zu einer ausgewachsenen druckempfindlichen Augenrötung. Auch aus kosmetischer Sicht ist es nicht gerade ein Hingucker. Verantwortlich für das unschöne Gerstenkorn ist eine bakterielle Infektion. In den meisten Fällen verläuft die Entzündung harmlos und verschwindet von alleine. Kämpfst du aber häufiger mit Gerstenkörnern, dann nimm es nicht auf die leichte Schulte: Es deutet auf ein schwaches Immunsystem oder eine andere Erkrankung hin. Alles über die lästige Entzündung erfährst du hier.

Was ist ein Gerstenkorn am Auge?

An deinem Augenlid befinden sich mehrere Drüsen, die Schweiss und Talg an deine Haut abgeben. Verstopfen die Drüsen und befallen Bakterien sie, dann entzünden sie sich. Ein Gerstenkorn entsteht und kann sogar erbsengross werden. Es siedelt sich am inneren Lid, an der äusseren Lidkante oder im Wimpernbereich an. Das Gerstenkorn muss nicht auf den Lidrand beschränkt bleiben. Manchmal tritt begleitend eine Bindehautentzündung auf, die ebenfalls unangenehm ist: Deine Bindehaut bedeckt die Lederhaut des Auges und die Lid-Innenseite. Sie sorgt für die Beweglichkeit deines Augapfels, die durch eine Entzündung beeinträchtigt ist.

Ursachen und Symptome – warum bekomme ich ein Gerstenkorn?

Bakterien sind die Übeltäter, wenn ein Urseli entsteht. Die Ursachen sind allerdings vielfältig. Zu ihnen gehören:

  • mangelnde Hygiene
  • unsachgemässe Augenpflege
  • geschwächtes Immunsystem
  • Diabetes mellitus

Leidest du beispielsweise unter Diabetes mellitus, treten oft auch Sehstörungen auf. Überdurchschnittlich oft führt Diabetes auch zu weiteren Augenerkrankungen. Dazu gehört der Katarakt (grauer Star) – eine getrübte Augenlinse. Der Katarakt erfordert aber eine andere Therapie, zum Beispiel eine Laserbehandlung.

Die Symptome eines Gerstenkorns hängen davon ab, welche Liddrüsen betroffen sind. Ein Hordeolum am Innenlid ist schwer erkennbar. Du hast Augenschmerzen und manchmal sogar eine Bindehautentzündung. Liegt das Gerstenkorn am Aussenlid, leidest du vor allem unter:

  • Schwellung
  • Rötung
  • Eiteransammlung (Abszess)

Zudem schmerzt dein Augenlid, wenn du es schliesst, und du fühlst einen starken Juckreiz.

Wie lasse ich die Rötung bei einem Urseli abschwellen?

In der Regel verläuft ein Gerstenkorn harmlos und bedarf keiner besonderen Therapie. Nach ein paar Tagen platzt der Abszess, die Entzündung heilt ab und die Rötung geht zurück. Wichtig ist dabei, nicht selbst nachzuhelfen. Auf gar keinen Fall darfst du dein Urseli mit den Fingern ausdrücken wie einen Eiterpickel. Du kannst allerdings die Abheilung der Entzündung beschleunigen. Hilfreich ist die Bestrahlung mit einem Rotlicht. Handelt es sich um eine schwere Entzündung, empfiehlt sich eine Therapie mit Antibiotika. Dafür kommen Salben oder Augentropfen in Frage.

Wann muss ich bei einem Gerstenkorn am Auge zum Augenarzt?

Ein Gerstenkorn klingt in der Regel von selbst ab. In seltenen Fällen kommt es zu Komplikationen. Dann entzündet sich der Augapfel (Orbitalphlegmon) oder das Hordeolum platzt nicht von selbst auf. Ein Arzt öffnet dann den Abszess unter örtlicher Betäubung. Manchmal können die Betroffenen auch nicht der Versuchung widerstehen, den Abszess auszudrücken. Die Folge kann eine schwerwiegende Entzündung sein. In diesen Fällen ist es ratsam, einen Augenarzt zur Behandlung aufzusuchen. Eine ärztliche Untersuchung ist zudem empfehlenswert, um eine Immunschwäche oder Diabetes mellitus abzuklären. Unter Umständen können Gerstenkörner auch mit anderen Augenentzündungen verwechselt werden, wie beispielsweise einer Blepharitis (Augenlidentzündung). Sie entsteht nicht nur durch Staphylokokken, sondern auch durch Allergien auf Augentropfen und -salben. Der Augenarzt schliesst verschiedene Ursachen aus und minimiert Folgeschäden.

Wo erhalte ich Augentropfen gegen ein Gerstenkorn im Auge?

Desinfektionssalben oder Augentropfen mit dem Wirkstoff Bibrocathol sind rezeptfrei. Du erhältst sie in jeder Apotheke. Möchtest du das Abheilen der Entzündung beschleunigen, helfen Augentropfen mit Antibiotika. Da sie rezeptpflichtig sind, musst du zuvor einen Augenarzt aufsuchen. Sie sind empfehlenswert beim Gerstenkorn am Innenlid, da hier die Gefahr einer Bindehautentzündung besonders gross ist.

Wer ist empfänglich für ein Gerstenkorn?

Ein Gerstenkorn kann im Prinzip jeder bekommen. Natürlich gibt es Faktoren, die ein Urseli begünstigen. Kontaktlinsenträger etwa fangen sich leichter ein Gerstenkorn ein. Daher sind Kontaktlinsen nach dem Gebrauch sorgfältig zu desinfizieren. In Kombination mit einem Enzymreiniger nimmt das Desinfektionsmittel den Bakterien ihren Nährboden. Personen mit starkem Augen-Make-up begünstigen ein Gerstenkorn, wenn sie sich nicht richtig abschminken. Am besten eignet sich dafür ein Kosmetiktuch mit einer Abschminklotion. Dank sachgemässer Hygiene werden keine Keime auf die Augen übertragen. Zudem irritieren Umwelteinflüsse deine Augen. Besonders reizen Staub, Rauch, UV-Licht, Wind und Chlorwasser. Sie schwächen die Abwehrfunktion und können Gerstenkörner verursachen. Sehr empfänglich für Gerstenkörner sind Kinder, die sich nach dem Spielen im Sand die Augen reiben.

Welche Massnahmen verhindern ein Gerstenkorn?

Einem Hordeolum kannst auf verschiedene Weise vorbeugen. Gefördert wird es durch ein schwaches Immunsystem und mangelnde Hygiene. Daher sind sämtliche Massnahmen, die auf beide Risikofaktoren einwirken, empfehlenswert. Dazu zählen beispielsweise:

  1. Abwehrkräfte stärken durch Bewegung und gesunde Ernährung
  2. Hygieneregeln beachten und Augen nur mit keimfreien Mitteln und sauberen Händen berühren
  3. Negativen Umwelteinflüssen mit vermehrtem Blinzeln und Augenschutz (Brille) begegnen

Der Augenarztvergleich für die Schweiz. Finde die besten Augenärzte in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Hyposphagma: Bedeutung, Behandlung und Folgen der Augenblutung

In der Augenheilkunde ist das sogenannte Hyposphagma kein seltenes Phänomen: Es bedeutet, dass du es mit geplatzten Blutgefässen zu tun hast. Dies kann aufgrund einer grossen Gruppe von Ursachen geschehen und auch in seinen Folgen für dich ganz unterschiedliche Auswirkungen haben. Erfahre hier mehr über die genaue Bedeutung des Hyposphagma und seine gesundheitlichen Folgen.

Ziliarmuskel: Wenn das Auge scharf sehen soll

Der Ziliarmuskel ist wichtig, um die optische Brechkraft der Augenlinse zu verändern. Er ermöglicht dir, sowohl in der Nähe als auch in der Ferne scharf zu sehen – der Muskel sorgt also dafür, dass sich die Linse an die jeweilige Entfernung anpasst. Dies nennt man Akkommodation. Aber das ist noch nicht alles, was du zum Ziliarmuskel wissen solltest: Er wird auch als Ziliarkörper oder Strahlenkörper bezeichnet, liegt ringförmig im Auge und hält über die Zonulafasern die Augenlinse. Aber wo genau befindet sich der Ziliarmuskel? Was macht er, und was passiert bei Erkrankungen?

Gleitsichtgläser für scharfes Sehen in nah und fern

Menschen, die bereits auf eine Brille angewiesen sind, benötigen plötzlich zusätzlich eine Brille zum Lesen. Riskiert man mit solchen Lesebrillen einen Blick in die Ferne, sieht man nichts. Das Bild ist unscharf. Also muss die Brille gewechselt werden. Brillen, die den Blick in die Ferne korrigieren und Lesebrillen wechseln sich ab. Statt zwei Brillen mit unterschiedlichen Brillengläsern ist ein Gleitsichtglas oft die einfachste Lösung. Hat sich der Brillenträger erst an das neue, moderne Gleitsichtglas gewöhnt, empfinden er das Sehen meistens als viel angenehmer. Das ständige Wechseln der Brillen fällt weg.

Trochlearisparese: Doppelbilder und Augenlähmung durch einen gelähmten Muskel

Ein gesunder Mensch sieht ein zusammengesetztes Bild, das aus den Informationen besteht, die beide Augen liefern. Patienten mit einer Trochlearisparese hingegen sehen oft doppelt, die beiden Bilder liegen nebeneinander oder sind versetzt. Andere Symptome wie ein nach innen gedrehtes Auge machen die Krankheit auch nach aussen hin sichtbar. Wir haben uns die wichtigsten Fragen rund um die Krankheit, ihre Ursachen und die Behandlung näher angesehen.

Ekzem am Augenlid: Die wichtigsten Infos auf einen Blick

Dein Auge ist gerötet und geschwollen? Du entdeckst kleine Bläschen? Das kann ein Ekzem am Augenlid sein: Die unangenehme Entzündung der Haut kommt vergleichsweise häufig vor. Sie betrifft sowohl Frauen als auch Männer – und lässt sich auf viele verschiedene Ursachen zurückführen. Wir verraten dir, weshalb du beim Verdacht auf eine Dermatitis auf jeden Fall zum Arzt gehen solltest und was du im Rahmen der Hautpflege tun kannst, um den lästigen Juckreiz zu lindern.

Chlamydien – Augen sind durch extreme Übertragbarkeit gefährdet

Chlamydien in den Augen können schon bei Kindern massive Beschwerden verursachen. Das hat damit zu tun, dass die Chlamydien extrem ansteckend und damit leicht übertragbar sind. Unter bestimmten ungünstigen Bedingungen gelangen diese bakteriellen Keime in die Sehorgane. Dort lösen sie eine massive Infektion aus. Verschiedene Strukturen des Auges werden dadurch geschädigt. Mittlerweile ist eine Behandlung von Chlamydieninfektionen im Auge mit verschiedenen Methoden möglich. Dasselbe gilt für Krankheiten wie das Trachom. Lies mehr darüber auf unserem Vergleichsportal.