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Keratokonus – die wichtigsten Informationen über die Hornhauterkrankung

Keratokonus – die wichtigsten Informationen über die Hornhauterkrankung

In der Schweiz gibt es etwa 5000 Patienten, die an dieser Augenkrankheit leiden. Die meisten von ihnen sind Männer, aber auch Frauen können daran erkranken. Es handelt sich dabei um ein vermutlich erblich bedingtes Leiden: der Keratokonus. Für die Betroffenen ist dies eine störende Verformung der Hornhaut, die sie im Alltag stark behindern kann. Falls du schon einmal mit dieser Krankheit in Berührung gekommen bist, hast du dir sicher viele Fragen gestellt. In diesem Artikel werden die sieben wichtigsten Fragen zum Keratokonus beantwortet.

Was ist der Unterschied zwischen einem Keratokonus und einem Astigmatismus?

In der Augenheilkunde werden verschiedene Arten der Hornhautverkrümmung unterschieden. Diese können ihren Eigenschaften entsprechend behandelt werden.

  1. Regelmässige Hornhautverkrümmung (Astigmatismus regularis): Bei einem gewöhnlichen Astigmatismus liegt eine gleichmässige Krümmung der Hornhaut vor. Diese kann mittels korrigierender Brillengläser oder Kontaktlinsen ausgeglichen werden. Die Veränderung einer solchen Verkrümmung ist möglich, allerdings fällt sie meist gering aus.

  2. Unregelmässige Hornhautverkrümmung (beispielsweise Keratokonus): Eine ungleichmässige Verkrümmung der Hornhaut ist möglich. Das kann durch eine Verletzung oder Vernarbung der Hornhaut eintreten, aber auch krankheitsbedingt, wie es bei einem Keratokonus der Fall ist. Eine unregelmässig verkrümmte Hornhaut kann nicht mit Brillengläsern korrigiert werden. Ausserdem sollte die Ursache immer augenärztlich abgeklärt werden.

Was passiert bei dieser Augenkrankheit?

Bei einem Keratokonus wölbt sich die Hornhaut kegelförmig (konusförmig) vor. Die Ursache ist noch nicht eindeutig geklärt, aber die Symptome dieser Augenkrankheit sind bekannt.

  • Die Hornhaut wölbt sich unregelmässig und schubweise immer weiter kegelförmig zu.
  • Das Sehvermögen des Betroffenen nimmt ab. Es kommt zur Wahrnehmung von Lichtringen.
  • Die Lichtempfindlichkeit nimmt zu.
  • Der zugespitzte Hornhautkegel reibt von innen an die Augenlider, was unangenehm bis schmerzhaft sein kann.
  • Die Hornhaut dünnt im Zuge der Dehnung immer weiter aus und Wasser lagert sich ein, was das Sehen beeinträchtigt.

Bei einem akuten Keratokonus besteht die Gefahr, dass das zu dünne Hornhautgewebe reisst, was starke Schmerzen verursacht.

Wie schnell verändert sich die Hornhaut bei einem Keratokonus?

Der Verlauf eines Keratokonus ist schubweise. Meist tritt die Erkrankung zwischen dem frühen Teenageralter und dem 30. Lebensjahr auf. Wie schnell die Krankheit voranschreitet, lässt sich oft nicht genau vorhersagen. Es sind Krankheitsverläufe bekannt, bei denen bereits nach wenigen Monaten ein operativer Eingriff nötig war. Andere Patienten mussten erst nach mehreren Jahrzehnten behandelt werden, da sich die Krankheit bei ihnen langsamer entwickelte.

Da die Ursachen des Keratokonus nicht eindeutig geklärt sind, sind genaue Prognosen zum Krankheitsverlauf leider nicht möglich.

Bietet die Augenheilkunde eine Heilungsmöglichkeit?

Die Augenheilkunde hat sich in den letzten Jahrzehnten schnell weiterentwickelt. Auch für den Keratokonus gibt es mittlerweile verschiedene Behandlungsmöglichkeiten.

  1. Crosslinking: Bei dieser Behandlungsmethode wird Vitamin B2 auf die Hornhaut gebracht und mit UV-Licht bestrahlt. Das kann den Verlauf der Erkrankung deutlich verlangsamen und in einigen Fällen sogar stoppen.
  2. Einsetzen einer Kunstlinse: Es wird eine künstliche Augenlinse implantiert, ähnlich der Behandlung des Grauen Stars (Katarakt). Diese torische Kunstlinse verhilft den Betroffenen zu einem besseren Sehvermögen.
  3. Keratoplastik: Bei einem fortgeschrittenen oder akuten Keratokonus hilft nur noch eine Hornhauttransplantation (Keratoplastik). Dem Patienten wird die verformte Hornhaut operativ entfernt und durch eine Spenderhornhaut ersetzt.

Kann der Keratokonus mit einer Brille oder Kontaktlinsen korrigiert werden?

Im Anfangsstadium kann die Verformung mit einer Brille ausgeglichen werden. Schreitet die Erkrankung weiter voran, ist dies nicht mehr möglich. Durch die unregelmässige Verformung der Hornhaut ist eine Korrektur nur noch mit Kontaktlinsen möglich. Bei einem Keratokonus werden meist formstabile Kontaktlinsen eingesetzt. Diese schmiegen sich, im Gegensatz zu weichen Kontaktlinsen, nicht an die Hornhaut an und sorgen dadurch für eine Verbesserung der Sehleistung.

Alternativ gibt es spezielle Keratokonuslinsen, die besser an die kegelförmige Hornhaut angepasst sind. Bei einigen Patienten ist der Krankheitsverlauf so fortgeschritten, dass formstabile Kontaktlinsen keinen Halt mehr finden.

Ist ein Keratokonus gefährlich?

Wird die Erkrankung nicht rechtzeitig erkannt, kann das zu einer erheblichen Minderung der Sehleistung führen, was den Alltag des Patienten beeinträchtigt. Ein normales Leben ist dann nicht mehr möglich. Alltägliche Aufgaben wie Autofahren oder Arbeiten können zu einer Herausforderung werden.

Daher ist es wichtig, dass die Krankheit diagnostiziert und bereits im frühen Stadium behandelt wird. Ansonsten kann es für den Betroffenen sehr schmerzhaft werden. Bereits die Reibung, die durch den Hornhautkegel an den Augenlidern entsteht, ist unangenehm und störend.

Kann eine Therapie durch Augenlaser helfen?

Nach einer erfolgreichen Crosslinking-Behandlung kann eine zusätzliche Augenlaser-Therapie erfolgen. Voraussetzung ist allerdings, dass das Crosslinking zu einer Stabilisierung der Hornhaut und einem gehemmten Voranschreiten des Krankheitsverlaufs geführt hat. Das Crosslinking kann zwar den Verlauf der Erkrankung im besten Fall stoppen, allerdings gibt es den Patienten ihre Sehschärfe nicht zurück.

Dies kann mittels Laserbehandlung erfolgen. Bei dieser Behandlung wird Hornhautgewebe gezielt abgetragen, damit eine gleichmässigere Oberfläche entsteht. Die oft stark an Kurzsichtigkeit leidenden Betroffenen können so wieder schärfer sehen. Ausserdem ist eine Korrektion mit Brillengläsern nach der Laserbehandlung nicht mehr ausgeschlossen.

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