Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.
Der Arzt bezeichnet mit dem Fachwort Parese eine Lähmung. In diesem Fall meint er den schrägen oberen Augenmuskel. Der Musculus obliquus superior ist gelähmt, der Grund dafür ist meist eine Schädigung des dazugehörigen Hirnnervs. Der Augenmuskel ist dafür zuständig, dass sich das Auge nach unten bewegen kann, wenn er sich zusammenzieht. Ist dieser Muskel bewegungsunfähig, entsteht ein typisches Schielen. Diese Lähmung ist nicht häufig, sie tritt auf beiden Augen oder nur bei einem auf.
Es gibt angeborene und erworbene Trochlearisparesen, also solche, die erst im Laufe des Lebens entstehen. Die Ursachen für eine erworbene Lähmung des Augenmuskels ist umfangreich:
Darüber hinaus gibt es weitere Krankheiten, die die Lähmungserscheinung auslösen. Die Ursachen für die angeborene oder frühkindliche Trochlearisparese ist meist unbekannt. Sie zeigt sich auch mit anderen Symptomen als die erworbene Krankheit.
Erstes Symptom der Lähmung ist ein Schielen des Auges. Das Auge rollt in Richtung Schläfe, anstatt geradeaus zu sehen. Ausserdem sieht der Patient doppelt, die Bilder können vertikal oder horizontal in Schräglage geraten sein. Um das zu kompensieren, wird der Kopf oft schräg gehalten. Tätigkeiten, bei denen du nach unten schauen musst, sind besonders schwierig: Treppensteigen, essen, lesen oder schreiben machen es unmöglich, den Kopf so schräg zu legen, dass das Problem ausgeglichen wird. Ist eine Infektionskrankheit wie die Bindehautentzündung vorausgegangen, weisen schon früher Tränenträufeln darauf hin. Infektionen entstehen beispielsweise bei zu wenig Tränen beziehungsweise Tränenflüssigkeit, auch Fremdkörper zwischen Kontaktlinsen und Augenoberfläche erhöhen die Infektwahrscheinlichkeit. Die Augen tränen und sind gerötet. Diese Infekte werden mit Augentropfen behandelt, die Tränenproduktion unterstützt und das Tränen der Augen bessert sich. Die Trochlearisparese selbst bildet sich, je nach Ursache, in einigen Fällen zurück.
Zur Diagnose wird dich der Arzt oder Optiker zum Neurologen schicken. Dieser misst den Schielwinkel des Auges. Weitere Tests wie der Bielschowsky-Kopfneigetest gehören zur Diagnostik dazu. Auch ein Glukosetoleranztest oder ein MRT können nötig sein, um bestimmte Krankheiten auszuschliessen. Tritt ein Schielen und das Doppelt-Sehen plötzlich auf, solltest du umgehend zum Arzt gehen. Verschiedene Augenkrankheiten und Erkrankungen generell kommen als Ursache in Frage und sollten schnellstmöglich gefunden werden. Um die Diagnose von anderen Ursachen des Schielens abzugrenzen, werden junge Patienten mit Hilfe von Augentropfen untersucht. Möglichst frühe Untersuchungen sind für die kindliche Augenentwicklung wichtig. Doch das ist kein Grund für Tränen der Angst: Die für Untersuchungen verwendeten Augentropfen sind heute deutlich verträglicher als früher, sodass du nach wenigen Stunden schon wieder mit der üblichen Sehkraft deine Umgebung erkennst.
Der Arzt behandelt die Parese je nach Ursache und Ausprägung mit verschiedenen Mitteln. Das Schielen verbessern in einigen Fällen spezielle Prismengläser. Je nach Ausprägung entfernt der Spezialist mit einer Operation die Kopfzwangshaltung. Medikamente gegen Bindehautentzündung oder andere Infektionen drängen diesen krankheitsbedingten Auslöser zurück. Nach operativen Eingriffen ist oft die körpereigene Tränenflüssigkeit reduziert. Zum Schutz vor Infektionen und um Tränenträufeln oder einen geringen Tränenfilm auszugleichen, hilfst du mit verordneten Augentropfen nach. Nach der ersten Behandlung gibt es spezielle Sehtrainings. Sie helfen, das Schielen zu verbessern und die Sehstörung zu verkleinern. Tipps und Informationen zu diesem Sehtraining bekommst du beim Augenarzt. Eine Physiotherapie hilft ausserdem, die antrainierte Kopfhaltung wieder rückgängig zu machen. In manchen Fällen kommen auch Medikamente zur Schmerzlinderung zum Einsatz. Vielen Betroffenen hilft eine psychologische oder psychotherapeutische Unterstützung.
Die Symptome der Parese werden, je nach Ursache, mit einer Operation, mit Prismengläsern oder auch mit anderen Therapien behandelt. Bei Diabetes beispielsweise verbessern Therapiefortschritte auch die Aussichten auf einen positiven Verlauf der Sehstörung. Ist der Diabetes gut eingestellt, bessern sich oft auch die Parese-Symptome. Antibiotika und Virustatika helfen bei Infektionen und Augenkrankheiten. Ob und inwieweit sich die Lähmung des Muskels zurückbildet, ist vom Auslöser der Trochlearisparese und von den individuellen Umständen abhängig. Je nach Krankheitsbild erreichst du auch mit den unterstützenden Sehtrainings und mit weiteren gesundheitsförderlichen Massnahmen gute Fortschritte.
Doppelbilder und Schleiersehen, Nackenschmerzen aufgrund der Kopfhaltung und Beschränkungen im Alltag sind die unmittelbaren Folgen der Trochlearisparese. Die Gesundheit ist auch dadurch gefährdet, dass Unfälle im Alltag, etwa beim Gehen, häufiger auftreten. Auch psychische Beschwerden, etwa Depressionen, kommen vor. Besonders bei Kindern ist es wichtig, dass du früh zum Arzt gehst, weil die genannten Symptome ihre Entwicklung verzögern oder einschränken können.
Die Netzhaut des Auges, auch Retina genannt, ist ein wahres Wunderwerk im Körper des Menschen. Ganz kurz gesagt sorgt sie dafür, dass wir Lichtreize in Abbildungen unserer Umwelt umwandeln können. Man könnte sagen, dass die Netzhaut des Auges wie eine grosse weisse Fläche ist, auf die unsere Umgebung Bilder von sich selbst malt und uns diese sehen lässt. Damit das funktioniert, ist das perfekte Zusammenspiel von Millionen von Zellen erforderlich. Doch wie genau läuft das mit dem Sehen ab? Und was passiert, wenn ein Teil dieses Zusammenspiels einmal aus den Fugen gerät?
Orthoptiker sind auf einem wichtigen Gebiet der Augenheilkunde tätig und kümmern sich um Prävention, Diagnose und Therapie unterschiedlicher Sehstörungen und Augenerkrankungen von Kindern und Erwachsenen. Das Auge gehört zu den fünf Sinnesorganen der Menschen und bedarf einer besonders behutsamen Behandlung. In diesem Ratgeber beantworten wir die häufigsten Fragen rund um das Thema Orthoptik und erklären, wann und weshalb die orthoptische Untersuchung besonders sinnvoll ist.
Die Augenmuskulatur hat wichtige Aufgaben und ermöglicht die gesamte Bewegung des Augapfels. Das wiederum macht ein optimales Sehen möglich, da durch die Muskeln eine blitzschnelle Reaktion und das Drehen des Augapfels in alle Richtungen gelingen. Die Anatomie und der Aufbau der Muskulatur sind komplex und Augenmuskeln und die Augenmuskelnerven können auch geschädigt werden. Die Augenheilkunde unterscheidet zwischen Erkrankungen der Muskeln und denen der Muskelnerven. Alles zur Augenmuskulatur haben wir dir hier zusammengestellt.
Gesichtsfeldausfälle sind eine Sehbehinderung, bei der ein- oder beidseitig Sektionen des Blickfeldes aus pathologischen Gründen ausfallen. Dabei kann es zur Wahrnehmung von Lichtblitzen kommen. Gewisse Bereiche erscheinen als schwarzer Punkt, auch blinder Fleck genannt, oder das Gesamtbild ist verschwommen, schemenhaft – abhängig vom Schweregrades des Skotoms. Das Gesichtsfeld beschreibt den für einen Menschen sichtbaren Bereich, wenn dieser, ohne den Kopf zu bewegen, frei geradeaus blickt. Unterschieden wird zwischen den degenerativen Gesichtsfeldeinschränkungen und Gesichtsfeldausfällen aufgrund einer Pathologie. Ein gesunder Mensch verfügt über ein Gesichtsfeld von rund 175 Grad. Dieser Wert sinkt mit zunehmendem Alter auf etwa 140 Grad.
Eine Netzhautentzündung ist eine seltene Augenkrankheit, die sich nicht nur unangenehm anfühlt, sondern auch hohe Risiken mit sich bringt. Wenn du betroffen bist, ist eine zeitnahe Behandlung zwingend erforderlich, um deine Augen zu schützen und Folgeschäden zu vermeiden. Die folgenden Abschnitte geben dir einen Einblick in die Symptomatik der Erkrankung und klären dich über die Ursachen und Therapiemöglichkeiten auf.
Dass zum Lesen und Schreiben nicht immer die Augen benötigt werden, beweist die Blindenschrift. Hier erfährst du, was die Blindenschrift genau ist, welche Schriftarten es gibt und wie sie funktioniert.