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Das Sehen ist ein physikalischer Prozess, wobei das Auge wie eine Linse funktioniert. Eine scharfe Abbildung wird üblicherweise auf der Netzhaut (Retina) erzeugt, indem die reflektierten Lichtstrahlen von der Oberfläche eines Objekt zunächst über die äussere Hornhaut des Auges (Cornea) und danach durch die Augenlinse gebrochen werden. Die gebrochenen Strahlen treffen dann auf der Netzhaut wieder zusammen. Damit du etwas scharf siehst, müssen die Lichtstrahlen in einem ganz bestimmten Punkt auf die Netzhaut treffen. Da das Auge die Bildweite – dabei handelt es sich um den Abstand zwischen Augenlinse und Netzhaut – nicht anpassen kann, bleiben zur Scharfstellung nur zwei Optionen:
Bis zu einem bestimmten Abstand zur Gesichtslinie ist das Auge in der Lage, Objekte ohne Akkommodation scharf zu sehen. Diesen Punkt bezeichnet man als Fernpunkt. Im Gegensatz zum Fernpunkt beschreibt der Nahpunkt die kürzeste Gegenstandsweite. Diese Punkte liegen bei jedem Menschen anders.
Die Akkommodation ist eine dynamische Veränderung der Brechkraft der Augenlinse. Erzeugt wird sie durch den Ziliarmuskel, der die Linse umgibt, sowie der Zonulafasern. Sie sind die Verbindungsfasern zwischen Ziliarmuskel und Linse. Je nachdem, ob Objekte in der Nähe oder Ferne scharfgestellt werden sollen, gibt es zwei Varianten der Akkommodation:
Insgesamt benötigt das Auge etwa eine Sekunde, um sich auf die jeweilige Entfernung einzustellen. Die Latenzzeit, die Zeit zwischen dem Stimulus und der eigentlichen Muskelkontraktion, beträgt rund 0,36 Sekunden. Die restliche Zeit bleibt für die eigentliche Akkommodation, also die Kontraktion oder Entspannung von Ziliarmuskel und Zonulafasern.
Nahakkommodation und Fernakkommodation verlaufen nicht willkürlich. Damit das Gehirn Gegenstände scharf erkennen kann, müssen die reflektierten Lichtstrahlen auf die Fovea centralis treffen. Dabei handelt es sich um den Bereich des schärfsten Sehens auf der Netzhaut. Wenn der Gegenstand exakt auf diesen Bereich trifft, wird der Ziliarmuskel durch einen entsprechenden Stimulus angeregt, um die Brechkraft anzupassen.
Die Masseinheit für die Brechkraft ist die Dioptrie. Hierbei handelt es sich um die Veränderungsfähigkeit der Augenlinse während der Akkommodation. Das menschliche Auge kann im Durchschnitt während der Nahakkommodation und der Fernakkommodation Veränderungen zwischen 15 und 27 Dioptrien abdecken. Die Differenz der Veränderung nennt man auch Akkommodationsbreite. Im Durchschnitt besitzt das Auge also eine Akkommodationsbreite von zwölf Dioptrien. Je elastischer die Augenlinse, desto stärker die Brechkraft und damit auch die Akkommodationsbreite.
Im Laufe deines Lebens verändert sich die Akkommodationsbreite, da sich auch die Augenlinse verändert. In jungen Jahren ist sie noch elastisch und flexibel. Kleinkinder besitzen eine Akkommodationsbreite von etwa 14 Dioptrien. Das Linsenmaterial verhärtet jedoch mit zunehmendem Alter stetig.
Verschiedene Störungen können bei Nahakkommodation und Fernakkommodation auftreten. In der Regel wird dann versucht, die fehlende Brechkraft mit einer Brille oder Kontaktlinsen auszugleichen. Zu den Störungen gehören:
Es gibt unterschiedliche Formen der Fehlsichtigkeit, die das Tragen einer Sehhilfe notwendig machen. Viele Menschen bevorzugen eine Brille, andere Kontaktlinsen. Um die Brillengläser an die Sicht des Trägers anzupassen, spielt die Dioptrien-Skala eine wichtige Rolle, die alle Dioptrienwerte enthält und ein einheitliches System zur Messung darstellt.
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