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Die Augenbewegung, synonym auch Okulomotorik oder Augenmotilität genannt, ist die Gesamtheit der Bewegungen des Augapfels – des Bulbus oculi –, des Linsenauges der Wirbeltiere sowie einiger anderer Spezies, zum Beispiel einiger Kopffüsser (Oktopus, Kalmar), Vögel oder Reptilien. Die bewusst gesteuerte Augenbewegung ist dabei von den unwillkürlichen, also unbewusst gesteuerten Augenbewegungen zu unterscheiden. Als Teil des Sehapparates ermöglichen die Augen aufgrund der Aufnahme visueller Reize das Richtungssehen sowie das Bewegungssehen. Auch erlauben sie es dir, eine aktive Bildauswertung zu betreiben. Das in Regelkreisen angeordnete Sehsystem führt somit aktiv Augenbewegungen aus, wobei die übergeordnete Instanz, das Zentralnervensystem, die Schaltstelle bildet und die Augenmuskeln als Stellglieder fungieren. Die Netzhaut hingegen bildet den sensorischen Input.
Die Grundlage der Augenbewegung ist die Stellung der Augäpfel im Raum. Der Gesamtbereich, in dem die visuelle Wahrnehmung ohne eine Augenbewegung möglich ist, wird Gesichtsfeld genannt. Das monokulare Gesichtsfeld eines einzelnen Auges überlappt mit dem Gesichtsfeld des anderen Auges zum binokularen Gesichtsfeld. Grafisch lässt sich dies mit einem Kreis veranschaulichen, welcher in einem Koordinatensystem mit der Pupille als Mittelpunkt dargestellt werden kann. Die nunmehr senkrecht durch das Auge verlaufende z-Achse bildet mit der waagrecht durch das Auge verlaufenen x-Achse eine zweidimensionale Ebene, welche bei der Augenbewegung durch eine lotrechte y-Achse – der Sagittalachse – im Drehpunkt durchkreuzt wird. Dadurch ergibt sich eine dreidimensionale Darstellung der Augenbewegung.
Die Augenmuskulatur wird von insgesamt sechs Augenmuskeln gesteuert, die ihrer Lage nach entweder schräg oder gerade mit dem Augapfel verbunden sind. Zu den Augenmuskeln gehören:
Des Weiteren wird die innere Augenmuskulatur von der äusseren Augenmuskulatur unterschieden. Die Funktion der äusseren Augenmuskulatur, einer Skelettmuskulatur, ist die willkürliche Blickrichtungsänderung in Form von Blickbewegungen. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei der inneren Augenmuskulatur um glatte Muskulatur, welche die Pupillenmotorik (Pupillenweite) sowie die Akkommodation (Entfernungssehen) der Augenbewegungen steuert.
Bei der Augenmotilität, also den Augenbewegungen, werden zwei Bewegungsarten voneinander unterschieden: die konjugierten Augenbewegungen und die Vergenzbewegungen. Die konjugierten Augenbewegungen, deren gemeinsames Kennzeichen die gleichsinnige Blickrichtungsänderung beider Augen ist, werden unterteilt in:
Sakkaden sind schnelle Bewegungen des Auges, die zu einem ständigen Wechsel des Augenfixationspunktes führen. Diese Bewegungen sind für die rückgekoppelte Wahrnehmung von Bedeutung. Augenfolgebewegungen dienen hingegen der Fixierung eines sich bewegenden Gegenstandes oder Körpers. Der Nystagmus ist eine Synthese der zuvor genannten Augenbewegungen.
Im Gegensatz dazu dienen Vergenzbewegungen zur Änderung des Winkels der Augenblickachsen. Zu diesen Augenbewegungen gehören:
Bei der Konvergenzbewegung konvergieren die Blickachsen bei der Betrachtung eines nahen Objektes, was zu Pupillenverengung führt, bei der Divergenzbewegung divergiert die Blickachse zu Objekten in der Ferne.
Zur Untersuchung von Augenbewegungsstörungen ist die Messung der Bewegungsfähigkeit, der Augenmotilität und seiner Muskeln in alle Blickrichtungen des Raumes vonnöten. Dies wird mithilfe eines Abdecktestes gewährleistet, der die Richtungen des Auges durch Änderungen des Schielwinkels mit einem Prismenglas und einer Tangentenskala untersucht. Die Messung von Blicksprüngen, Blickfolgebewegungen oder Nystagmus (Augenzittern) werden hingegen mit der Videookulografie analysiert. Weitere Untersuchungen von Augenbewegungsstörungen bieten das Laser-Scanning-Ophthalmoskop sowie die Fundusfotografie.
Störungen der Okulomotorik können sowohl angeboren als auch erworben sein. Dazu zählen Erkrankungen wie:
Die Steuerung des Gleichgewichts beruht ebenfalls auf der störungsfreien Auswertung von Sehinformationen. Die Funktion der Augenbewegung ist es, dem Gehirn Informationen über unsere Lage im Raum, etwa dem Sitzen, Liegen oder Stehen zu liefern. Fehlinterpretationen beim Bewegungssehen, die durch Sakkaden oder langsame Augenfolgebewegungen verursacht werden, können zu Desorientierung oder Schwindel führen, falls das Gehirn die Bildbewegung als eine Bewegung der Umwelt auswertet. Bestes Beispiel ist das Sitzen in einem stehenden Zug und die Beobachtung eines vorbeifahrenden Zuges, welches Eigenbewegungen vortäuscht oder simuliert.
Unter Eye-Tracking werden alle Aufzeichnungen der Blickbewegungen einer Person oder eines Tieres verstanden, wie zum Beispiel die Fixation, die Sakkaden oder der Augenlidschlag. Die Entwicklung, Steuerung und Auswertung von Eyetrackern dient zum Beispiel der Werbeindustrie, um ein Produktdesign hinsichtlich des Kundeninteresses zu analysieren, ebenso wie der Neurowissenschaft zur Aufmerksamkeitsforschung.
Die Netzhaut des Auges, auch Retina genannt, ist ein wahres Wunderwerk im Körper des Menschen. Ganz kurz gesagt sorgt sie dafür, dass wir Lichtreize in Abbildungen unserer Umwelt umwandeln können. Man könnte sagen, dass die Netzhaut des Auges wie eine grosse weisse Fläche ist, auf die unsere Umgebung Bilder von sich selbst malt und uns diese sehen lässt. Damit das funktioniert, ist das perfekte Zusammenspiel von Millionen von Zellen erforderlich. Doch wie genau läuft das mit dem Sehen ab? Und was passiert, wenn ein Teil dieses Zusammenspiels einmal aus den Fugen gerät?
Du leidest an einer Alterssichtigkeit, möchtest aber keine Gleitsichtbrille tragen? In diesem Fall ist die multifokale Linse die ideale Lösung für dich. Etwa ab einem Alter von 45 Jahren trifft es beinahe jeden und die Fähigkeit, Dinge in der Nähe zu erkennen, nimmt stetig ab. Man spricht in diesem Fall von der Alterssichtigkeit, die mit einer Gleitsichtbrille meist gut korrigiert werden kann. Leider verträgt nicht jeder diese Brille; die Folgen für viele Patienten sind Kopfschmerzen oder Schwindel. Mit der multifokalen Linse aber profitierst du von einem brillenfreien Alltag.
Liegt eine Schädigung am Sehnerv vor, sprechen Experten von einem Glaukom oder Grünem Star. Um diesem vorzubeugen, solltest du deine Augen regelmässig von einem Augenarzt kontrollieren lassen. Vor allem die Messung des Augeninnendrucks, die sogenannte Tonometrie, ist in diesem Zusammenhang wichtig. Leider wird ein Glaukom meist erst recht spät erkannt. Ist das Gesichtsfeld bereits sichtbar eingeengt, ist der Sehnerv schon stark geschädigt. In diesem Fall ist eine Operation des Grünen Stars unausweichlich.
Du entdeckst den Grünen Star oft erst, wenn die Krankheit bereits fortgeschritten ist. Ursache für einen Grünen Star, auch Glaukom genannt, ist ein chronischer Schwund des Sehnervs. Ein erhöhter Augeninnendruck ist oft verantwortlich für diesen Schwund. Die Symptome treten schleichend auf und werden langsam schlimmer. Bis du die Schädigung des Sehnervs bemerkst, ist möglicherweise schon ein Drittel der Sehkraft oder mehr verloren. Die Behandlung muss sofort begonnen werden, um die Restfunktion der Augen zu erhalten. Es lohnt sich deshalb, möglichen Grüner-Star-Symptomen Beachtung zu schenken und die Augen regelmässig kontrollieren und auf diese Krankheit testen zu lassen.
Chlamydien in den Augen können schon bei Kindern massive Beschwerden verursachen. Das hat damit zu tun, dass die Chlamydien extrem ansteckend und damit leicht übertragbar sind. Unter bestimmten ungünstigen Bedingungen gelangen diese bakteriellen Keime in die Sehorgane. Dort lösen sie eine massive Infektion aus. Verschiedene Strukturen des Auges werden dadurch geschädigt. Mittlerweile ist eine Behandlung von Chlamydieninfektionen im Auge mit verschiedenen Methoden möglich. Dasselbe gilt für Krankheiten wie das Trachom. Lies mehr darüber auf unserem Vergleichsportal.
Für den Kauf einer Brille sind ein Sehtest und eine Augenvermessung wichtig. Die ermittelten Werte ermöglichen die Fertigung der korrekt angepassten Brillengläser und werden in einem Brillenpass festgehalten. Ein entscheidender Wert ist die Pupillendistanz in Millimeter: Bei den wenigsten Menschen ist der Abstand zwischen Nasenrücken und Pupillenmittelpunkt gleich. Die Pupillendistanz gibt den Wert für deine Augen an und gestattet so die optimale Zentrierung der Brille.